One for the Road / Noch einen Letzten // Harold Pinter

Ein kleiner Junge bespuckt bei einer Militärparade einen Soldaten. So gerät eine Familie in die Fänge ihres tyrannischen Staates, der alle Macht, Gewalt und Handlungsoptionen auf seiner Seite hat. Die aktuelle politische Situation in der Türkei – inklusive des Militärputsches vom 14.07.2016 – der autokratische Herrschaftsanspruch eines Präsidenten, der nicht nur im Land die politische und kulturelle Opposition unterdrückt und verfolgt, sondern auch international Druck und Machtanspruch ausübt, zeigt einen aktuellen Bezug von Pinters Stück. Der Ausnahmezustand wurde Mitte Oktober 2016 um drei Monate verlängert. Es geht in unserem Projekt vordergründig jedoch nicht um eine emotionalisierte Form der politischen Kritik an der Türkei und dem Demokratieverständnis des Präsidenten und seiner Regierung, es geht um Folter. In welcher Beziehung stehen Macht und Gewalt zueinander? Worin liegt der Reiz des Drangsalierens, wie definiert sich seine moralische Grenze unter gesellschaftlichen und politischen Aspekten. Folter lässt sich in „Unrechtsstaaten“ leicht verurteilen, aber wie steht es um unsere Akzeptanz in demokratisch legitimierten Staaten?

mit Frank Fröba, Therese Frosch & Sebastian Stahl

Regie // Christoph Wehr
Assistenz / Technik // Kristina Greif
Plakat // Guido Apel / Sebastian Stahl

Fotografie // Denis Meyer

Premiere: 28. Oktober '16 in der Alten Seilerei

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