Wildwuchs bietet in der ersten Hälfte des Jahres 2018 unter der Leitung von Christoph Wehr zwei Theater-Workshops an, zu denen sich alle Interessenten unter christoph.wehr@drama-tisch.de anmelden können. Alle Infos und Preise zu den Workshops findet ihr im Folgenden:
SCHAMLOS THEATER beschäftigt sich mit dem direkten Zugang zum Spiel.
Unsere Verhaltensweise ist geprägt von unseren gesellschaftlich erlernten Umgangsformen
und den damit verbundenen Konventionen. Wir filtern unsere Spielweise durch unser Bewusstsein,
unseren Verstand und unsere Vorurteile. Wir wollen (oft im Gegensatz zu den Figuren,
die wir spielen) sinnvoll agieren und nicht hilflos erscheinen. Diese Vorgehensweise ist
schambesetzt, und unsere Scham blockiert den unmittelbaren Angang.
Gleichzeitig müssen wir uns im Spiel öffnen, verletzbar machen, angreifbar sein. Und wieder verhindert die Scham, dass wir uns entblößen. Wir finden leicht (rationale) Begründungsmuster, die uns schützen sollen. Um diese Muster zu umgehen, greifen wir zu Betäubungs- und Verzögerungsmitteln. Alkohol und lange, ermüdende Proben ebnen uns den Weg mühsam, die Scham wird unterdrückt. Für den Moment entstehen erstaunliche Ergebnisse, aber sie sind kaum reproduzierbar, denn beim nächsten Mal begleitet uns wieder die Scham.
Wir können lernen, aktiv mit dieser Scham umzugehen. Sie nicht zu unterdrücken, sondern zu benutzen. Dazu sind verschiedene Voraussetzungen im Umgang mit uns, dem Partner und der Bühnensituation nötig.
Anmeldung via christoph.wehr@drama-tisch.de
Im Workshop "NONVERBALES DRAMA" beschäftigen wir uns mit Botschaften, die nicht sprachlich zwischen Spielern vermittelt werden. Es handelt sich weniger um pantomimisches Spiel, als um Aktionen, aus denen sich sprachliche Transformationen (un)mittelbar ergeben.
Beispiele:
Unser darstellendes Spiel ist häufig vom stillen Einverständnis mit der zu erwartenden Botschaft getragen. Wir wissen - da wir als Spieler den Verlauf der Szene notwendiger Weise kennen - ob wir die Botschaft annehmen oder ablehnen werden. Dieses Wissen fehlt aber den Figuren, die wir verkörpern meist. So agieren wir unter der Vorausnahme eines stillen Einverständnisses oder der Ablehnung heraus. Die zu erarbeitende Kommunikation wird vermieden und leicht durch eigene (Über-)Aktionen überlagert.
Vorbereitung:
Text von "Dämonen" auswendig lernen.
Kleist, "Über die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Reden" lesen.
Anmeldung via christoph.wehr@drama-tisch.de